Don't Cry Work

Wer zum Teufel ist eigentlich dieses Universum?

Frage: Bist du gläubig?

Ich: Nun, ich glaube an Vieles. Als religiös würde ich mich nicht bezeichnen.

Frage: Glaubst du an Zufälle?

Ich: Nein, nicht mehr.

Frage: Woran glaubst du dann?

Ich: In erster Linie an mich selbst.

Ha! Ich wünschte, dies wäre schon mein Leben lang meine Antwort gewesen. Sie ist es erst seit Kurzem und ich freunde mich damit noch an. Aber es stimmt. Snoop Dog hat’s auch raus. So kam es zu seiner genialen Rede, als er seinen Walk of Fame Stern in Hollywood verliehen bekommen hat: „(…) I want to thank me [Pause] for believing in me, I want to thank me for doing all this hard work. (…)“

Lange habe ich die Frage, ob ich gläubig bin, so beantwortet:

„Naja, an irgendetwas Höheres glaube ich schon, allerdings nicht an Gott, so wie ihn die Kirche definiert. Ich nenne es das Universum.“

Ich bin auf meiner spirituellen Reise weitergekommen und dabei über ein paar Fragen über das Universum gestolpert:

Mein Umfeld und ich selbst benutzen das Wort Universum, wenn wir von Zufällen sprechen oder von Grundvertrauen:

„Oh man, was für ein verrückter Zufall. Da war wohl das Universum wieder am Werk.“

„Ich habe nun alles getan, was ich tun konnte. Den Rest überlasse ich dem Universum.“

„Ich habe just in diesem Moment an dich gedacht, als du angerufen hast! Verrücktes Universum!“

„Da hat mir wohl das Universum einen Wink mit dem Zaunpfahl geschickt.“

„Für irgendetwas wird es schon gut sein. Du wirst schon sehen. Das Universum hat einen Plan.“

Who the fuck ist also dieses Universum und was ist der scheiß Plan?

Ich habe verstanden, dass ein gesunder Optimus dabei hilft, dafür zu sorgen, dass gute Dinge passieren. Das ist wohl das Gesetz des Universums. Ich manifestiere meine Ziele, ich denke und spreche in positiver Sprache, ich meditiere und stelle mir eine positive, gesunde Zukunft vor und dann wird das Universum das schon regeln. Aber wieso hat das Universum ausgerechnet mit mir nur Gutes vor? Wenn das stimmt, wieso passieren dann schlimme Dinge auf der Welt? Hat das Universum eine Liste mit Menschen, denen schlimme Dinge passieren und ich gehöre nicht dazu, weil ich positiv denke? Kann doch nicht sein. Ich erlebe oft, dass positiven Menschen auch schlimme Dinge widerfahren. Who the fuck ist also dieses Universum und was ist der scheiß Plan?

Bullshit! Das Universum ist kein Er oder Sie oder Es und es hat auch keinen f** Plan!

Ich bin das Universum

Ich bin mein Universum und du bist dein Universum.

Wenn ich Vertrauen in das Universum habe, habe ich eigentlich Vertrauen in mich selbst. Und darum geht es! Das ist das Geheimnis des Glücklichseins. Das Geheimnis des Lebens!

Die Natur, die Welt ist einfach wie sie ist. Es passieren Dinge, die jeder einzelne von uns beeinflusst. Und dann gibt es Ereignisse die passieren ohne Grund und ohne höheren Zweck: Unfälle, Schicksalsschläge, Krankheit, Naturkatastrophen. Einiges hat vielleicht einen Auslöser und wir können es in Teilen kontrollieren. Vieles auch nicht. Und was das mit uns macht und ob es einen Sinn ergibt oder einen positiven Ausgang für uns nimmt, bestimmen allein wir selbst.

Wie gehe ich mit der Situation um? Lerne ich daraus? Gebe ich dem ganzen einen Zweck? Gehe ich gestärkt aus einer Situation heraus oder gebe ich mich auf? Gebe ich mich meinem Schicksal hin und mache das Universum, Gott oder wen auch immer verantwortlich?

Es gibt kein per se glückliches Leben.

Glücklich sein bedeutet für mich, die Anzahl der glücklichen Momente im Leben zu erhöhen. Das kann ich beeinflussen indem ich meine Aufmerksamkeit auf die kleinen und großen schönen Dinge im Alltag richte, mir bewusst mache, was ich alles im Leben bereits (erreicht) habe. Und in dem ich versuche, aus schlechten Situationen, das Beste herauszuholen und mich gestärkt aus ihnen befreie. Ich gebe schlechten Zeiten einen Sinn, der mir hilft, aus ihnen zu lernen.

Das Leben ist Natur und diese besteht aus Zyklen – wie die Wirtschaft, wie eigentlich alles im Leben: Ein Auf und Ab. Ich genieße das Auf und bin auch dankbar für das Ab. Denn daraus kann ich lernen und weiß das Auf viel besser zu schätzen.

Es geht darum, die recovery-zeit zu reduzieren

Ich habe mich zudem gefragt, wozu diese ganze Meditation und Achtsamkeit eigentlich gut sein soll? Wenn nach jeder Challenge im Leben die nächste kommt und ich das nur mache, um ein höheres Maß an Herausforderung im Leben meistern zu können, wieso sollte ich mich dem aussetzen? Wieso sollte ich kämpfen, um mich einem noch schwereren Kampf stellen zu können? Dann kämpfe ich doch lieber nur die kleinen Kämpfe. Ist doch viel angenehmer. 

Ich komme nun langsam dahinter wozu all das Reflektieren, Selbstmanagement und die Spiritualität gut sind: Es geht darum, die Recovery-Zeit zu reduzieren. Die Recovery-Zeit ist die Zeit, die ich brauche, um mich von schlechten Tagen oder unglücklichen Phasen im Leben zu erholen, um die guten Zeiten wieder erleben und genießen zu können. Je kürzer die Recovery-Zeit, desto höher die Anzahl an glücklichen Momenten. Das ist das, was ein glückliches Leben ausmacht.

Cheers to myself!
I am the universe!

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert